Wie kann die Effizienz von Solarthermenanlagen gesteigert werden? Wie funktionieren politische Netzwerke in der Europäischen Union? Ist die auswärtige Kulturpolitik Deutschlands erfolgreich? Zu diesen und anderen Fragen forschen die Promovierenden unserer Stiftung. Im letzten Doktorandenkolloquium, durchgeführt Anfang Dezember 2011 in der Theodor-Heuss-Akademie (THA) in Gummersbach, stellten sie sich gegenseitig ihre Forschungsideen und erste Ergebnisse vor. Sollte eingangs Skepsis über ein interdisziplinäres Kolloquium bestanden haben, so wurde diese durch die gelebte Erfahrung ausgeräumt: Der Blick über den eigenen Tellerrand war eine Bereichung und die Diskussionen brachten verschiedene Perspektiven zusammen. Mit den geladenen Referentinnen wurde der thematische Schwerpunkt des Kolloquiums „Wege in der Wissenschaft nach der Promotion“ auf erfrischende Art mit der Darstellung von Perspektiven bereichert. Während Vertrauensdozentin Dr. Ines Soldwisch (RWTH Aachen) ihre persönliche Sicht auf Hürden und Freuden der Wissenschaft präsentierte, bot Frau Imke Fries (Universität Konstanz) einen Überblick über Anschlussfinanzierungsmöglichkeiten für Promovierte. Insgesamt stellte sich zu Beginn des Seminars eine eher pessimistische Stimmung ein, als die Sprache auf Perspektiven in der Wissenschaft nach der Promotion kam. Das Seminar konnte diese Stimmung erfreulicherweise ein wenig kippen. In einem Punkt sind sich jedoch alle Promotionsstipendiatinnen und -stipendiateneinig: Sie fühlen sich den Prinzipien der guten wissenschaftlichen Praxis von ganzem Herzen verpflichtet und lehnen Handlungen wie Plagiieren oder Fälschen von Daten ab, denn diese sind mit der Doktorwürde unvereinbar. Um diesen hohen Stellenwert des wissenschaftlichen Arbeitens für uns Promovierende zu unterstreichen, werden diese Prinzipien auch Teil der für den Herbst geplanten Doktorandenakademie sein.
Den Auftakt der i-Prom-Aktivitäten im Jahr 2012 bildete das Seminar „Promovieren: Ja, Nein, Vielleicht?!“ in der THA. Vom 13. bis zum 15. Januar informierten vier Doktoranden der Stiftung die Teilnehmer, die überwiegend in der Endphase ihres Studiums sind, rund um das Thema Promotion. Das Impulsreferat „Warum promovieren?“ zum Seminarauftakt am Freitagabend hielt Jonas Hennig. Jana Behrend referierte zum Einstieg in die Promotion, also etwa über die wichtige Frage, wie man einen Doktorvater findet. Im Anschluss stellte Ulf Soppa Finanzierungsmöglichkeiten einer Promotion anschaulich vor. Darüber hinaus berichtete Jella Kandziora über „Hürden bei der Promotion“ und gab den Teilnehmern so einen Einblick in die mannigfaltigen Schwierigkeiten, die ein Promotionsprojekt mit sich bringen kann. Auch Auslandserfahrungen während der Promotion stellten einen Seminarschwerpunkt dar. Das positive Feedback der Teilnehmer gründete sich nicht nur auf den hohen Informationsgehalt des Seminars, sondern vor allem auf die lebendigen Anekdoten und persönlichen Erlebnisse, die alle Referenten aus ihrer Promotionszeit zu berichten wussten. Die Teilnehmenden hatten die Gelegenheit, viele Fragen offen zu stellen und wurden überwiegend in ihrer Entscheidung bestärkt, den Weg einer Promotion einzuschlagen. Aufgrund des positiven Feedbacks wird sich die i-Prom dafür engagieren, dass das Seminar erneut angeboten wird, damit die Promotionsstipendiaten ihre Erfahrungen auch in Zukunft an interessierte Studierende weitergeben können.
Autoren:
Stefanie John promoviert im Bereich der Politikwissenschaft über „Deutsche Parteien in der Europäischen Union“ an der Ruhr-Universität Bochum. Seit September 2009 ist sie Promotionsstipendiatin der FNF.
Jonas Hennig promoviert an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät im Fachgebiet Mediation. Er ist seit November 2010 Promotionsstipendiat der FNF.
Ulf Soppa promoviert an der RWTH Aachen am Institut für Pharmakologie und Toxikologie im Fachgebiet molekulare Pharmakologie. Seit November 2010 ist er Promotionsstipendiat der FNF.